Die Freunde der volkstümlichen Klänge müssen jetzt ganz tapfer sein. Die Stadlshow, die angetreten war den Musikantenstadl in die Moderne zu retten, ist von den Machern abgesetzt worden. Damit zogen die produzierenden Sender die Konsequenzen aus den verherrenden Einschaltquoten der letzten beiden Show. Dabei versuchten man mit dem neuen Konzept der Stadlshow und den Moderatorenteam Francine Jordi und Alexander Mazza vergeblich die Kehtwende zu einem jüngen Publikum zu schaffen.
Der Musikantenstadl wurde totgeritten
Seit 1981 gibt es den Musikantenstadl und seit dem ist die Volksmusik-Show ein Reizpunkt der deutschen Fernsehlandschaft. Für viele Menschen war der Stadl einfach eine kitschige Soße aus Heimatklängen, Romantik und Alpenglühen. Aber das tat der Beliebtheit keinen Abbruch. Vor allem unter dem Moderator Karl Moik konnte der Musikantenstadl auf eine treue Anhängerschaft setzen. Man verstand sich sogar als Kulturexport. Der Stadl gab Gastspiele u.a. in Russland, Südafrika und Peking und wurde damit ein Botschafter der alpenländischen Gemütlichkeit. Als Andy Borg den Stadl 2006 übernahm setzte er die Tradition nahtlos fort. Man wurde allerdings ein wenig offener für moderne Klänge und so fanden auch Schlagerstars regelmässig den Weg in die Show und aus der Volks- wurde volkstümliche Musik.
Im Sommer 2015 versuchten die produzierenden Sender dann den großen Sprung. Andy Borg wurde abserviert und Francine Jordi und Alexander Mazza sollten den Musikantenstadl moderner machen. Das Ergebnis war allerdings desaströs. Den Silverstadl wollten keine drei Millionen Zuschauer mehr sehen. Da hatte Andy Borg auf dem gleichen Sendeplatz im letzten Jahr noch respektable vier Millionen. Dabei macht gerade Stefan Mross mit Immer wieder sonntags im Sommer klar, dass man auch mit „traditionellen“ Inhalten ein Publikum fesseln kann.
Die Kritiker der Volksmusik haben nun ein Feindbild verloren und für die Freunde der Heimatklänge ist wieder eine große Show verloren gegangen.
Silvesterstadl mit Jörg Pilawa
So ganz tot ist der Musikantenstadl allerdings noch nicht. 2016 und 2017 soll es an Silvester Sondersendungen geben. Die Macher überraschen dabei mit einer ungewöhnlichen Personalie. Jörg Pilawa wird den Silvesterstadl an der Seite von Francine Jordi moderieren. Damit wird einer der beliebtesten Moderatoren des Landes Gastgeber der volkstümlichen Kult-Show. Es wird sich zeigen, ob Jörg Pilawa zu diesem Format passt. Meist ist der gebürtige Hamburger Moderator von Quiz-Shows wie Quizduell und Deutschlands Superhirn. Mit „Sing wie Dein Star“ hat Jörg Pilawa bereits 2014 Erfahrungen im Musikshow-Bereich sammeln können. Weitere Infos zum Silvesterstadl finden sie bei DWDL.de.
Update: Andy Borg bei Schwiegertochter gesucht (RTL)
Zumindest der Ex-Moderator des Musikantenstadl kann sich kurzzeitig über einen neuen Job freuen. Gemeinsam mit Vera Int-Veen wird er bei der RTL-Show „Schwiegertochter gesucht“ unglückliche Singles verkuppeln. Am 17. und 24.04. werden die beiden Ausgaben mit dem Gespann „Borg – Int-Veen“ beim Kölner Privatsender ausgestrahlt. Los geht es jeweils um 19:05 Uhr.